Thailand 2014
Ja…wo fängt man an, wenn man etwas von Thailand erzählen möchte?
Ich fange mal so an: Ich war mit meiner Liebsten im Oktober 2014 für 3 Wochen in diesem Land unterwegs. Wir haben mit jeglichen Transportmöglichkeiten, außer dem Zug, das Land bereist. Dabei haben wir über 1600 km hinter uns gelassen. Wir sind in Bangkok angekommen, weiter ging es nach Chiang Mai > Sukhothai> Ayutthaya > Kanchanaburi > Cha-Am und wieder zurück nach Bangkok.
Den sogenannten Kulturschock gab es für uns nicht, aber es ist trotzdem eine andere Welt. Ich habe mal in einem Buch gelesen „Wenn der Thailänder nicht isst, dann überlegt er schon was er als nächstes isst“…Ich würde da noch ein, zwei Dinge hinzufügen: „Und wenn er das nicht macht, dann schläft er oder verkauft irgendwelche Dinge“.
Was uns auf unserer Reise sehr aufgefallen ist: Der Thailänder lebt und überlebt durch den Handel mit Dingen. Und „Dinge“ kann alles heißen- Stoffe, Blumen, Kleidung, Lebensmittel, Gerümpel jeglicher Art und Form. Und wenn es nur zwei, drei Teile sind, die vor ihm liegen- er verkauft es. Ja…und wenn er nichts verkauft, dann schläft er eben. Oder isst. Jetzt stelle dir das mal hier in unserem Land vor. Du kommst in einen Laden, und der Verkäufer sitzt schlafend hinterm Verkaufstressen. Nee…das geht ja gar nicht, oder;-) Jedenfalls waren wir ständig von Händlern umgeben, ob an der Straße, auf dem Fußweg, in dunklen Gassen, in Gebäuden, die zum Teil Kilometer lang waren. Ja, Kilometer lang! Das ist nicht übertrieben.
In diesem Zusammenhang ist uns die Schwelle zwischen Arm und Reich sehr aufgefallen, vor allem in Bangkok. Allerdings kann man das wohl nicht mit Deutschland vergleichen! In Bangkok sind uns sehr viele bitterarme Straßenbettler begegnet und im Gegensatz dazu die ständige Berieselung mit blinkenden, glitzernden Riesen- Werbung von Dingen, die sich die meisten Thai wohl nie leisten können. Offensichtlich geht es viel und oft um den Schein, nicht so um das Sein. Selbst in der Religion, vornehmlich dem Buddhismus, glitzert scheinbar mehr nach außen als innen… Das ist aber eine andere Geschichte ;o) In kleineren Städten, in denen wir viel unterwegs waren, ist der Reichtum nicht so offensichtlich vorhanden, was sich stark in Lebensart und in Baukultur wiederspiegelt.
Da Thais –wie schon erwähnt- oft und gern essen, ist Thailand ein Land, in welchem man eigentlich ständig große und kleine Dinge essen kann. Verhungern wird dort keiner. Es gibt unzählige Möglichkeiten etwas zu sich zu nehmen, ob Früchte, Teigwaren, Fisch, Fleisch, Süßes, oder nicht definierbare Dinge. Zum Teil gab es wirklich leckere Sachen, die optisch nicht so schön aussahen. Oder Dinge, die nicht lange in unserem Mund waren, weil sie überhaupt nicht schmeckten. Aber das muss jeder selber rausfinden und ist wohl Geschmackssache. Schwierigkeiten hatten wir eher mit dem Trinken: Alles außer Wasser ist extrem süß! Daher blieben wir letztendlich bei dem kühlen Nass und Chang- Bier. Ja…selbst Anja hat sehr viel Chang Bier getrunken, weil es das einzige Getränk war, was etwas herb schmeckte. Selbst die Coca Cola ist süßer als bei uns! Ganz zu schweigen von Wein. …na dann Prost;-)
Was den Transport von A nach B angeht, so hat das so gut wie immer geklappt. Die Überlandbusse, mit denen wir reisten, waren so gut wie immer pünktlich und auch sind angekommen. Wir sind meist in der Mittelklasse gefahren, die gemütlich war und eine Klimaanlage hatte. Aber auch in der dritten Klasse haben wir uns fortbewegt und das ist schon ein wenig aufregend > Fenster und Türen gehen nicht zu (sehr interessant auf dem Highway…), wir konnten durch das Bodenblech auf die Straße schauen und es klapperte in jeder Ecke. Aber der Bus rollte und kam an, pünktlich! Günstig ist diese Art des Reisens auf jeden Fall! Taxis, Tuk Tuks, Mini- Busse, Taxifähren haben entweder Festpreise oder man muß den Preis aushandeln. Wir brauchten schon einige Tage, um ein Gefühl für Entfernung und Preise zu bekommen, aber dann machte es fast Spaß.
Die Übernachtungen (Gästehäuser, Pensionen, Hotels) haben wir immer spontan über das www und manchmal auch auf Empfehlung von Einheimischen gebucht, da wir nicht wussten, wie lange wir an einem Ort bleiben. Unser Budget pro Tag lag bei 25€/ Person, Übernachtung, Essen/Trinken, Fahrrad ausleihen, Transport und größere Aktivitäten eingeschlossen. Insgesamt habe ich mit Flügen und allem Drum und Dran ca. 1300€ für den Urlaub bezahlt.
So…das war ein kleiner großer Bericht von mir. Klingt manchmal nicht so ganz überragend wie alle Reiseführer einem suggerieren, aber letztendlich sind wir froh, dieses auf seine Art schöne Land auf „unsere“ Art bereist und uns so auch mal fernab von touristischen Hochburgen bewegt zu haben und gesehen zu haben, wie eben auch der einfache Thailänder lebt.
Ps.: Außer einem leichten Sonnenbrand, hatten wir nicht einmal Durchfall oder sonst irgendwas:-)