Parade der Vielfalt 9.0 - Das Dresdener Original in
Chemnitz
Am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur
Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, setzten sich zahlreiche Akteure mit vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen dafür ein, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft
teilhaben können.
Zum 9. Jubiläum der Parade der Vielfalt plante das Organisationsteam etwas ganz besonderes: Die Parade begann in Dresden und endete in Chemnitz.
Denn Petra Liebetrau, die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen der Stadt Chemnitz, hatte den Wunsch, dass die Parade 2018 nach Chemnitz kommt. Frau Liebetrau und Ihre
Kollegin Julia Wünsch unterstützen die Parade der Vielfalt schon seit vielen Jahren. Anlässlich vieler Jubiläen, wie z. B. dem 200. Geburtstag von Karl Marx oder der 875-Jahrfeier von Chemnitz,
machte die Parade dieses festliche Wochenende perfekt.
So startete die Parade der Vielfalt am 5. Mai 2018 um 11 Uhr auf dem Postplatz mit einer Ansprache der Schirmherrin Dr. Eva-Maria Stange rund um das Thema Inklusion. Es folgte eine inklusive Tanzeinlage des farbwerk e. V. Danach setzten sich ca. 300 Demonstranten unter den altbekannten Rhythmen von Samba Universo Richtung Hauptbahnhof in Bewegung. Der Protestzug verlief über die Wilsdruffer Straße, die Seestraße und die Prager Straße, sodass viele Passanten auf uns und unsere Forderungen aufmerksam wurden. Wir fordern z. B. leichte Sprache in Krankenhäusern und barrierefreie Bildung mit Gebärdensprache.
Das zentrale Thema in diesem Jahr ist
jedoch das Vorhaben der Deutschen Bahn (DB), bundesweit alle Bahnsteige auf 76 Zentimeter anzupassen. Das widerstrebt der Barrierefreiheit in Sachsen, und somit der
UN-Behindertenrechtskonvention, jedoch völlig. Denn ca. die Hälfte der sächsischen Bahnsteige sind 55 Zentimeter hoch und die Mehrheit der verkehrenden Züge auf diese Höhe abgestimmt. Somit ist
ein ebenerdiger Einstieg an vielen Stellen möglich. Durch die Pläne der DB ist das ohnehin nur bedingt spontane Reisen für mobilitätseingeschränkte Menschen in Gefahr. Das nehmen wir nicht hin!
Deshalb gab es am Hauptbahnhof noch eine Aktion mit Postkarten und Postern zu dieser Problematik, bevor wir in den Zug bzw. Bus nach Chemnitz stiegen. Der Ein- und Ausstieg klappte dank der
Bahnsteighöhe von 55 Zentimetern, auch ohne Anmeldung, problemlos. Aus unserer Sicht gibt es also gar keinen Grund, daran etwas zu ändern.
Nach einer unterhaltsamen Fahrt mit Lunch-Paketen, gesponsert
von Marché, kamen wir 14 Uhr in Chemnitz an, wo eine Stunde später die Parade der Vielfalt nach einem kurzen Grußwort von Petra Liebetrau auf dem Bahnhofsvorplatz startete. Auch die Musiker von
Samba Universo waren mit nach Chemnitz gekommen, um die Parade weiter zu begleiten. Mit etwa 300 Teilnehmern ging es zum Marktplatz. Wir machten sogar einen Abstecher zum Wahrzeichen der Stadt,
dem Karl-Marx-Denkmal, umgangssprachlich auch Nischel genannt.
Auf dem Marktplatz angekommen, erwartete uns ein buntes, inklusives Programm aus Musik, Tanz und Theater. Außerdem hielten Sven Schulze, der Stadtkämmerer, Dr. Eva-Maria
Stange, die ebenfalls mitgereist war, und Petra Liebetrau kurzweilige Redebeiträge zum Thema des Tages: Inklusion. Für das leibliche Wohl war mit Bratwurst, Steak, Nudelsalat und Getränken
natürlich auch gesorgt. Zum Ausklang dieser schönen Veranstaltung ließen alle Teilnehmer gemeinsam bunte Luftballons in den Himmel steigen.
Meine Begleitung und ich blieben noch eine Nacht in Chemnitz und beendeten diesen erlebnisreichen Tag mit einem gemütlichen Abendessen. Außerdem schauten wir uns noch die
Licht-Animation am Nischel an. Durch die Licht-Effekte schien es so, als würde Karl Marx sprechen. So nahm er Geburtstagsanrufe von Berühmtheiten, wie z. B. Walther Ulbricht, Angela Merkel und
Heidi Klum entgegen. Auch Olaf von der Stadtreinigung meldete sich regelmäßig. Anschließend fielen wir erschöpft, aber glücklich ins Bett. Die barrierefreien Zimmer des Biendo Hotel Chemnitz sind
übrigens sehr zu empfehlen.
Ihre Anna Döring
Wie die letzten Jahre, war ich auch dieses
Jahr wieder mit als Bildermacher bei der Parade der Vielfalt dabei. Allerdings war ich aus zeitlichen Gründen nur in Dresden mit dabei. Aber das nur nebenher. Jedenfalls war es wieder sehr schön,
einige Menschen nach langer Zeit anzutreffen und sich ein wenig zu unterhalten. Das Wetter hat auch voll mitgespeilt und wie ich fand, hatten alle ihren Spaß an der Sache, auch wenn ein gewisser
(großer) Ernst hinter der Sache steckt.
So dann, bis zum nächsten Jahr. Ich, der Peter, freu mich darauf:-)
PS: Falls sich jemand auf ein Bild wiedererkennt und nicht möchte dass er hier zu sehen ist, derjenige soll mir bitte ein Zeichen geben!
Parade der Vielfalt 8.0 - 2017
Die Parade der Vielfalt ist eine Marke geworden. Eine Dresdner Marke mit achtjähriger Tradition. Die Teilnehmerzahlen stiegen von Jahr zu Jahr, die Vielfalt der beteiligten ebenso. Doch obwohl Menschen mit und ohne Behinderung am 5. Mai fröhlich, lautstark und bunt durch Dresdens Straßen rollen und gehen, so ist der politische Hintergrund aktueller denn je.
Der Aktionstag wurde 1992 von den Interessenvertretungen
Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL) ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 5. Mai statt, weil dies der Europatag ist und die Behindertenbewegung damit deutlich machen wollte, dass es eines
Europas für alle bedarf.
Die Organisatoren der Parade der Vielfalt wollen, dass Inklusion richtig verstanden wird. Sie wollen, dass sich Akteure auf Landes- und
kommunaler Ebene die Frage stellen: Wo und wann, wer, warum, wie an der Wahrnehmung seiner Menschenrechte eingeschränkt
wird.
Es geht um wirkliche Teilnahme, Teilhabe und Teilgabe für alle. Es geht um inklusive Prozesse und den wertschätzenden Umgang mit
Verschiedenheit.
16 Uhr Start der Parade am Landtag mit einer Aktion zum BTHG (Chancen und Risiken)… hier ist der Ort des Protestes und thematisch Landes-und Bundespolitik angedacht.
ca. 16:30 Uhr Parade auf der Strecke vom Landtag über Postplatz und Altmarkt zum Dr.-Külz-Ring Höhe Altmarktgalerie
ca. 17:30 Uhr Am Dr.-Külz-Ring wird der Abschlussteil der Veranstaltung mit Ständen und Aktionen zum Thema „Wir gestalten unsere Stadt“ seinen Platz haben und kommunalpolitische Themen bearbeiten.
Na ja...ich kann wie immer sagen, es war für mich ein schöner und entspannter Bildermachtag. Mit vielen bekannten Gesichtern, die ich im Laufe die Zeit - bei der Parade der Vielfalt und Lebenshilfe kennengelernt habe:-)
Na dann, bis zur Parade der Vielfalt 9.0 - 2018!!!!
Parade der Vielfalt 7.0 in Dresden am 09.05.2016
Was ist die Parade?
Die Parade der Vielfalt ist eine Aktion zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Seit vielen Jahren gibt es auch in Dresden verschiedene Aktionen anlässlich dieses Tages, um auf die Situation der Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen.
Schon seit 7 Jahren gibt es eine gemeinsame Aktion vieler Verbände und Vereine, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Aus diesem Grund findet die Parade mitten in der Stadt statt, ist laut und bunt und zeigt Dresdens Vielfalt. Begleitet wird die Aktion immer von einer intensiven Pressearbeit.
Die Parade der Vielfalt ist eine Aktion der Stadtarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte e. V. (Stadt AG), CEREBRIO - Verein für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen in Sachsen e. V. und dem Verband der Körperbehinderten der Stadt Dresden e. V.
Das Programm
16Uhr: Treff und Kundgebung vor dem Sächsischen Landtag – Derzeit wird der lang geforderte sächsische Aktionsplan zur Umsetzung der UN- BRK geschrieben. Voraussichtlich im Sommer 2016 soll er vom Landtag genehmigt werden. Wir wollen unsere Forderungen deshalb direkt an die Vertreterinnen und Vertreter des Landtages richten.
16.45Uhr: Start der Parade → Landtag →Theaterplatz → über Sophienstraße → zum Postplatz → am Postplatz Massen-Luftballonstart → weiter über Wilsdruffer Straße → zum Altmarkt → Seestraße → Dr.- Külz- Ring → Ziel: Platz vor der Altmarktgalerie
17.30Uhr: Am Zielort waren über 20 Kaffeetafeln von verschiedensten Akteuren, um sich zu informieren, zu diskutieren oder um einfach zu verweilen. Außerdem gab es ein kleines Unterhaltungsprogramm aus Musik, Tanz und E-Rolli-Fußball. Die Bands "Novemberclub" und "Banda internationale" rockten auf der Bühne. Und es tanzten die Tänzer des inklusiven Tanztheaterensembles von "Multifil identity“.
Natürlich wurde die Parade der Vielfalt auch in diesem Jahr wieder lautstark und spürbar von der Samba Band „Samba Universo“ begleitet.
Einen Dank für das Vertrauen, dass ich auch diesmal wieder mit der Kamera dabei sein durfte. Mir hat es wie immer sehr viel Spaß gemacht, diese sehr wichtige Sache mit meinen Bildern zu unterstützen:-) Der Peter
Parade der Vielfalt 6.0 in Dresden 05.05.2015
800 Menschen mit und ohne Behinderung aus ganz Sachsen setzten sich gestern laut und farbenfroh für die Rechte behinderter Menschen ein. Als Symbol für ein inklusiveres Deutschland wurde die Inklusionsfackel zu Beginn der Veranstaltung von der Läufergruppe der Lebenshilfe Dresden herangetragen.
„Inklusion – lass
neuen Wind durch alle Länder wehen“ sang Christian Stöbe mit seinen Kollegen vom Dresdner Kneipenchor und allen anderen Paradeteilnehmern. Die Idee dazu hatte Petra Liebetrau. „Schaut mal hier
auf You Tube – das können wir doch auch machen.“ sagte die Behindertenbeauftragte aus Chemnitz vor 3 Monaten bei der Vorbereitung der Parade. Und dann war es gestern soweit: Wir gebärdeten und
sangen den Inklusions-song des Netzwerkes Inklusion für Deutschland. Stadträtin Anja Apel erklärte sich spontan bereit mit einer anderen Paradeteilnehmerin die Texttafeln hoch zu halten, welche
es auch Menschen ermöglichte etwas von dieser Aktion zu erleben, die keine Gebärdensprache verstehen und schlecht hören.
Und dann zog die Parade auch schon los – gewohnt mit lautstarker und kraftvoller
Unterstützung der Dresdner Samba Band Samba Universo. Besonders gehörlose Menschen profitieren von ihrer Musik, da sie sich auch spüren lässt.
OB - Kandidatin für Dresden, Eva-Maria Stange, lies dann am Jorge-Gomondai-Platz gemeinsam mit allen Paradeteilnehmern und Florian, einem in Dresden inklusiv beschulten Jungen, die bunten Luftballons starten, welche auch ein Zeichen für die Vielfalt sind, welche wir uns für Dresden wünschen.
Anja Reger von der Stadt AG Hilfe für Behinderte e.V. zeigte sich begeistert von der Kaffee-Tafel-Aktion am Goldenen Reiter: „Es war so schön zu sehen, wie viele Menschen und Vereine uns in diesem Jahr unterstützt und damit gezeigt haben, dass die Idee der Inklusion nicht nur – aber auch – für Menschen mit Behinderungen eine Rolle spielt. Dresden ist bunt!“
Auch das Bühnenprogramm – obwohl etwas zu leise – kam gut bei den Gästen an: „Besonders gefallen hat mir die Vielfalt auf der Bühne – der blinde Moderator, die rollstuhlfahrende Sängerin der Band Paradiso aus Pirna oder zum Beispiel die WG 4 mit 4 welche noch Mitbewohner ohne Behinderung sucht. Nächstes Jahr komme ich wieder.“ berichtete Henrike Grossmann.
Für mich war es wieder ein rundum toller Tag - Als Fotomacher die Parade der Vielfalt zu begleiten und so diese sehr wichtige Sache mit zu unterstützen, freut mich jedes Jahr auf´s Neue! Ich kann nur sagen: Weiter machen! Einen Dank an die verschiedenen Vereine, dass ich wieder dabei sein durfte.
Parade der Vielfalt 5.0
Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
Am 5. Mai 2014 trafen sich 350 Menschen mit und ohne Behinderung in der Dresdner Innenstadt,um Inklusion voranzutreiben. Mehrere Dresdner Vereine veranstalteten zum 5. Mal die Parade der Vielfalt und diskutierten anschließend mit Kommunalpolitikern den Dresdner Weg zur Inklusion.
Pünktlich um 17 Uhr setzte sich die „Parade der Vielfalt 5.0“ in Bewegung, wie immer angeführt durch die rhythmischen Klänge der Sambagruppe „Samba Universo“. Um auf die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen, zogen rund 350 Teilnehmer mit und ohne Behinderung bunt und lautstark über die Straßen vom Rathaus zum Hygiene-Museum. Dafür wurde für 20 Minuten der Verkehr rund um den Georgplatz komplett stillgelegt.
Unter Begleitung der Schirmherren des gleichnamigen Kabaretts Breschke und Schuch wurde den Forderungen nach Chancengleichheit und gleichberechtigter Teilhabe an der Gesellschaft Ausdruck verliehen. Ein buntes Zeichen der Vielfalt wurde an der Zwischenstation am Skaterpark gesetzt. Hunderte Luftballons wurden gleichzeitig in den blauen Himmel geschickt. Rote, blaue, gelbe, grüne– so bunt wie unsere Gesellschaft.
Zur anschließenden Podiumsdiskussion im Marta-Fraenkel-Saal des Deutschen Hygiene-Museums waren Vertreter der Grünen, SPD, Piratenpartei, Bürgerfraktion, FDP und den Linken anwesend und stellten sich den Fragen der Moderatoren sowie etwa 80 Besuchern. Die CDU als derzeit stärkste Partei in der Stadt, folgte der Einladung dagegen nicht. Allen Teilnehmern ist die Wichtigkeit der Thematik Inklusion und Leben mit Behinderung bewusst.
(…)
Pressemitteilung vom 05.05.2014 von Stefan Wicklein - Verband der Körperbehinderten der Stadt Dresden e.V.
Ich bedanke mich bei Stefan Wicklein und den verschiedenen Vereinen, dass ich bei dieser schönen Aktion mit der Kamera dabei sein durfte. Aus meiner Sicht war dieser Tag sehr gelungen und findet hoffentlich im nächsten Jahr wieder statt!!!
Mehr Infos gibt es unter: