*Mrs.F. & Anemone*
*Mrs. F.!*
Mrs. F. führt Anemone an der Leine herum. Einfach so geht sie mit ihr durch die Straßen und durch den Park. Egal, ob das andere Menschen sehen und unabhängig davon, was sie darüber denken oder gar sagen. Ob leise oder laut. Ob sie gar verschämt schauen, eventuell empört darüber sind oder vielleicht gar einen Reiz daran finden.
Mrs. F. Sagt, wo es lang geht. Was zu tun ist und was nicht. Anemone folgt ihr, ohne Widerworte. Wo soll sie auch hin, so an der Leine. Und wenn sie doch mal Widerworte von sich gibt, dann… Ja was?
Was denkt ihr jetzt, wenn ihr die Bilder seht?
Sie führt Anemone an der Leine... Sollte es nicht eher umgedreht sein?! Dieses junge Mädchen da!
Das geht doch nicht, weil irgendwie passt das von der Optik nicht und müsste genau andersherum sein.
Genau, müsste! Muss es aber nicht.
Stille Wasser sind tief! Und dieses Wasser muss tief sein!
Von der würde ich mich auch mal rumführen lassen und mich…
Sind stille Wasser tief? Wie tief muss es sein,
damit es still ist oder umgedreht?
Das sind natürlich nur zwei Betrachtung, wie man es sehen kann. Nicht muss! ;-) Letztendlich hat doch jeder - mich eingeschlossen - sein System, Dinge einzuordnen. Der Eine mehr, die Andere weniger, aber jeder hat so sein Schubladensystem. Und hier bei den Bildern doch sicher auch...? Was hinderlich sein kann, nicht muss. Die Eine ordnet es in fünf Schubladen und der Andere in 12 Schubladen. Umso mehr Schubladen zur Verfügung stehen, um so bunter wird es. Was gut so ist, sonst wäre die Welt nicht bunt! Was aber auch heißt, es kann komplexer werden. Das ist dem Einen oder der Anderen zu umständlich.
Das Leben ist eben nicht immer einfach...
Anemone vertraut ihr und Mrs. F. würde sie dahingehend nie verletzen. Vertrauen ist eine sehr wichtige Sache. Unabhängig von dieser Bildergeschichte hier, hat jeder seine Erfahrung mit dem, was Vertrauen ist, gemacht und wurde dahingehend geprägt.
Ich wurde schon ab und zu einmal verletzt, was die Vertrauensebene betrifft. Allerdings habe ich mir auch gesagt, dass das nur mit der Person passiert ist und beziehe es im Nachhinein nicht auf alle Menschen, denen ich begegne. Das hat wiederrum auch was mit Vertrauen zu einem selbst zu tun. Das musste ich aber auch erlernen. Denn Vertrauen heißt auch, sich selber zu vertrauen. Was sicher auch nicht einfach ist, weil jeder seine Erfahrung gemacht hat. Ob in Familie, Freundeskreis, im Umfeld, wo man sich aufhält. Es prägt uns eben und kann gewinnbringend sein oder sich leider auch negativ auswirken.
Um zu vertrauen, bedarf es Zeit. Manchmal ein Leben lang und manchmal ist es ein kurzer Moment, um Vertrauen zu schenken.
Wie ihr merkt, es muss von innen kommen. Erkaufen kann man es sich nicht, zum Glück!
Und nun komme ich zu den zwei Gedankenspielen vom Anfang meiner Worte zurück, die ich über Mrs. F. und Anamone erwähnt habe. Auch wenn es von mir recht plakativ dargestellt wurde. Aber der Mensch möchte manchmal nur Schwarz oder Weiß und keine Grautöne. Was leider nicht funktioniert, denn das Gegenüber kann zwar auch Schwarz oder Weiß sehen, allerdings hat diese Person ein anderes Schwarz, ein anders Weiß in seiner Betrachtung, als man selber. Und schwupp, ist aus dem jeweiligen
Schwarz und Weiß ein Grau geworden.
Ich finde, lasst euch Zeit, was die Vertrauensebene betrifft. Jeder braucht SEINE Zeit. Gebt der Situation Raum und klammert nicht, so schwer es manchmal ist. Redet über das Thema Vertrauen. Und hört auf euer Bauchgefühl. Bei mir hat es immer das richtige Zeichen gegeben. Auch wenn mein Kopf etwas Anderes sagt, der Bauch sprach das Richtige. Allerdings musste ich auch da erst lernen, diese Zeichen wahrzunehmen. Als ich jung war, war das Bauchgefühl da, nur habe ich es damals
noch nicht verstanden, es wahrzunehmen.
Das Leben ist eben nicht einfach, ich weiß... ;-)
Ein aufregender Tag mit Peter, Anemone und Mrs. F. in der Dresdner Neustadt.
Ihr fragt euch sicherlich, wie es so ist, derart bekleidet an einem Samstagmittag durch die Dresdner Neustadt zu laufen.
Es fühlte sich ehrlich gesagt gut und irgendwie auch normal an. Das liegt allerdings ganz klar am Ort des Geschehens. Die Dresdner Neustadt ist einfach ein Erlebnis für sich, als wäre man in einer anderen Welt. Hier gibt es viele laute bunte und herausstechende Menschen, wodurch eine enorme Toleranz herrscht. Es ist wahrlich eine wilde Gegend, ein richtiges Szeneviertel
und gerade in der Nacht lebt dieser Stadtteil von Dresden extrem.
Wir haben also bewusst diesen Ort gewählt, demnach unser Auftreten gestaltet und hoffen euch mit den Bildern einen kleinen Einblick in diese eigene kleine Welt zeigen zu können. Ja, auf den Bildern wirkt die Dresdner Neustadt wie die pure Stadtidylle - grün, sauber (was nicht wirklich so ist), voller Individualität und Graffitis.
Wir haben uns sehr wohl gefühlt, eine Menge gelacht und lieben die entstanden Bilder, welche Peter von uns gemacht hat.