*Johanna & Jules*
War ich nun mit Johanna & Jules
Klettern? Oder war ich es doch nicht!? Mh...man könnte es vermuten, aber dem ist nicht so.
*Shibari*
...ist das Geheimins ;-)
J&J: So früh am Morgen hatten wir noch nie gefesselt. Aber irgendwie auch mal schön, sich das so wirklich vorzunehmen: Aufstehen, Frühstück und Kaffee, Verseilen. Kein typischer Morgen, aber ein schöner!
I: So früh am Morgen Bilder zu machen, hatte ich schon oft. Wir trafen uns gegen 11Uhr. Also war es gar nicht so früh am Morgen ;-) Vorher war natürlich bei mir auch Aufstehen angesagt, zwei Pötte Kaffee trinken, was Kleines essen und mein Fotogedöns packen. Vielleicht noch ein wenig aufgeregt sein, so wie immer. Halt ein typischer „Morgen“, wenn es zu einer Bilderrunde geht.
J&J: Da lag ich nun im Wohnzimmer eines guten Freundes, Jules mit seinen Seilen und Peter mit der Kamera.
I: Während Johanna so lag und sich gedanklich langsam auf das Verseilen vorbereitete, bereitete Jules seine Seile vor und ich mein Fotogedöns. Wir schnackten ein wenig und schauten, was wir für Musik an machen, für die 1. Runde.
J&J: Wenn Jules mich in seinen Seilen verschnürt und ich immer bewegungsunfähiger werde, finde ich Ruhe. Was bringt es mir auch, darüber nachzudenken, was als Nächstes auf der To-Do-Liste steht, wenn ich sowieso in diesem Moment nichts tun kann? Nichts, außer den Moment zu erleben.
I: Es war schön zu sehen, wie viel Ruhe die Beiden ausstrahlten und was für ein Vertrauen zwischen ihnen war. Vor allem Johanna, weil sie nun diejenige war, die in ihrem Handlungssein eingeschränkt war. Letztendlich war ich ja auch zusätzlich im Raum, was auch zu einem gewissen Unbehagen führen kann. Aber da wir uns alle vorher schon kennengelernt haben, war auch dahingehend eine Vertrauensbasis vorhanden.
J&J: Aus meinem Blickwinkel am Boden kann ich kaum etwas erkennen, immer nur einen Ausschnitt des Raums und der Menschen. Meistens mache ich meine Augen dann einfach zu.
So kann ich noch besser fühlen:
Die warme Haut von Jules auf meiner, wenn er mich kuschelt. Die rauen Seile, wie sie über meine Haut gleiten und Gänsehaut machen.
Und noch besser hören:
Die Musik, das Klicken der Kamera, das für mich neu, aber nicht unangenehm ist. Die vertraute Stimme an meinem Ohr, die mich fragt, ob es mir noch gut geht. Mir könnte es nicht
bessergehen!
Ein bisschen fühlt es sich an, als würden wir zusammen tanzen und ich werde geführt, darf die Kontrolle abgeben.
I: Es fühlte sich aus meiner Sicht alles gut an. Gut auch in dem Sinne, dass wir zu dritt in dem Raum waren und alles jeder auf seine Art genoss. Mir war natürlich bewusst, dass das Klicken des Kameraauslösers immer wieder zu hören ist, vor allem wenn meine Pentacon Six TL Kamera zum Einsatz kam. Sie hat ein, wie ich finde, sehr schönes „Blob“ Geräusch, aber es ist bei so einer ruhigen Bilderrunde eine kurze Unterbrechung des Hörens. Aber zum Glück tat das der Sache keinen Abbruch. Und was ich auch sehr spannend fand, aber für mich auch sehr vertraut war, dass Jules immer wieder mal Johanna gefragt hat, ob alles in Ordnung ist. Denn das frage ich nämlich auch immer wieder mal, wenn ich jemanden ins Bild nehme. Und zu der Bemerkung von Johanna, was das Tanzen betrifft, letztendlich tänzelte ich auch mit meiner Kamera um die Beiden herum. hihi
J&J: Wenn sich die Seile wieder lösen, ihre Spuren auf der Haut hinterlassen und ich mich wieder selbstständig bewegen kann, ist das wie ein Aufwachen aus einem schönen Traum. Schade, dass er vorbei ist. Aber wie schön es doch ist, wieder frei zu sein! Wieder tun zu können!
Und vielleicht den ein oder anderen Punkt von der To-Do-Liste streichen zu können. :)
I: Meine To-Do-Liste sagte mir, endlich hatte ich die Möglichkeit jemanden bei einer Shibari-Session im Bild festzuhalten. Danke dafür, dass ihr diejenigen wart! Es war mir eine Freude!
…und es gibt schon Gedanken, noch ein paar andere Dinge in der Art umzusetzen.