Hier ist alles Analog!
Na gut, die Bilder wurden gescannt, was ein digitaler Prozess ist. Jaa…und da Ihr hier die Bilder seht, ist das natürlich auch alles digital.
Aber: Die Bilder sind alle im analogen Mittelformat aufgenommen. Was heißt das? Sicher werden jetzt einige mit
den Augen rollen, aber es gibt eben Menschen, die wissen nix damit anzufangen. Also: Analog, das heißt, so richtig mit einem Film ;-) Ich muss mir vorher Gedanken machen, was für einen Film ich
in die Kamera einlege, weil das vor allem von dem vorhandenen Licht abhängig ist. Na ja und in dem Zusammenhang brauche ich dann einen Belichtungsmesser, damit der Film nicht über- oder
unterbelichtet wird.
Ich habe zum Teil so alte Kameras (aus der Zeit von 1930), bei denen muss ich die Entfernung vom Objekt meiner Fotobegierde bis zur Kamera mit einem Zollstock messen. Oder ich schätze die Entfernung. Was dann allerdings dazu führen kann, dass ich mich ein wenig verschätze und das Bild unscharf wird.
Wie ihr seht, es ist doch was anderes, als ein digital gemachtes Bild;-) Hinzu kommt noch, dass man, wenn man das fertige Bild vor sich hat, es einen ganz anderen Charakter als ein digital gemachtes Bild hat. Die Unschärfe in einem analogen Bild ist viel blumiger, weicher, zarter. Außerdem sieht die Körnung (im Digitalen sagt man „Rauschen“) viel schöner aus. Falls ihr jetzt nicht versteht, was ich meine… Das Rauschen kennt ihr sicher auch, es entsteht auf Bildern, die z.B. im Dunkeln gemacht werden. In diesen Bildern zeichnen sich oft so kleine Punkte ab, mal hell oder dunkel, je nachdem, ob es im hellen oder dunklen Teil des Bildes ist.
Mittlerweile mache ich auch analoge Bilder im Großformat. Hierfür nutze ich eine Bodenlaufkamera von Rodenstock. Das sind diese Dinger, bei denen der Fotograf mit einer Decke über dem Kopf dasteht und die
Kamera auf einem Stativ befestigt ist, wenn das Bild gemacht wird. Vielleicht habt ihr das schon einmal in einem Film oder auf einem Bild von früher gesehen?
Das Negativ ist 9x12cm groß (… stellt Euch eine Art Postkarte vor) und wird mit einer Planfilmkassette in die Kamera gesteckt. Dieser Prozess des Fotografierens ist natürlich nicht so schnell
gemacht. Es bedarf einer genauen Vorbereitung: für mich, was ich alles einstellen und messen muss, und auch für den Menschen vor der Linse, weil dieser dann seine Position eine Weile nicht
verändern darf.