*Heeee...da ist der Fotonaut im Bild!?*
Ja...so ist es! Hier ein paar Gedanken von mir, warum ich vor der Kamera stehe und wie ich das Thema betrachte, wenn man im überhaupt vor der Kamera steht.
Foto: Kathy Noir
Warum bin ich vor der Kamera zu sehen?
Reicht das nicht aus, dass ich der Fotograf bin und die Bilder mache? Nein, nicht für mich. Ich finde es auch nicht im Geringsten komisch. Ja…so werde ich in dem Sinne vom Reporter (Der Fotograf) zum Akteur (Das Model). Wenn man es richtig betrachtet, dann bin ich beides – Verrückt!!! Unabhängig, ob ich in dem Zusammenhang die Bilder mit einem Selbstauslöser mache oder von jemand anders ins Bild genommen werde.
Warum aber auch noch nackt?!
Weil ich nichts Verwerfliches daran finde. Nacktheit sollte eigentlich was völlig Normales sein. Ob nun ich allein vor der Kamera stehe oder mit jemanden zusammen. Grundsätzlich ist hier natürlich das Problem, Menschen zu finden, die darauf Lust haben und vor allem kein Problem darin sehen. Denn Nacktheit bedeutet für viele Menschen ein „Sich- einander- Nähern“, ob nun angezogen oder ohne Kleidung… Wie gesagt, mit meiner Partnerin Elisa zusammen im Bild zu sein, da sehen sicher viele von euch kein Problem darin. Wir sind ja auch ein Paar und da sollte man sich schon mal nackt gesehen haben. Der aufmerksame Beobachter weiß, dass Sie auch vor meiner Kamera nackt steht! Und nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen Menschen, die fotografieren. Ob ich damit ein Problem habe? Nein. Das wäre ja abstrus, wenn ich damit ein Problem hätte.
Foto: Matthias Naumann
Warum stand ich aber auch schon nackt mit anderen Frauen vor der Kamera? Zumindest in Bild Geschichten, die nun nicht ganz harmlos sind, auch wenn ich angekleidet war?
Weil ich diesbezüglich schon damals viele Ideen hatte oder sich manchmal bei einer Bilderrunde Ideen entwickeln und in dem Moment fehlte der Protagonist. Und in dem Fall, ist es doch nicht weit hergeholt, sich selber vor die Kamera zu stellen. Bevor aber ein Aufschrei kommt… NEIN (!) - mir geht es nicht darum, die Damen vor der Linse anzufassen, sondern meine oder unsere Ideen im künstlerischen Aspekt umzusetzen! Und es geht sehr viel um Kommunikation. Es wurde alles vorher und währenddessen besprochen. Auch wenn ich das schon an anderer Stelle erwähnte, dass dies vorher alles besprochen wurde, wurde mir trotzdem schon vorgehalten, dass ich das mache, um die Frauen zu begrapschen. Jetzt mal ehrlich, ich eigne mir das Wissen über die digitale und analoge Fotografie an und lege mir verschiedenste Kameras und Objektive zu, um Frauen zu begrapschen. Wer das denk, sollte doch noch mal darüber nachdenken!
Woher kommen aber diese Ideen?
Unabhängig, ob ich jetzt mit vor der Kamera stehe oder nicht, das Leben bringt die Ideen. Ganz einfach. Diese beinhalten alles: ob die Hingabe zum Leben, die Resignation zum Leben, Einsamkeit, Vertrautheit, Melancholie, Zuneigung, Liebe & Sex, der Glaube, der Tod, Freude & Ängste, Traurigkeit, Nähe & Distanz, Hoffnung, Vertrauen, Abgründe, die Skurrilität des Lebens. …das Leben in seiner ganzen Form. Und das alles soll entweder von mir selber oder gern auch von anderen festgehalten werden. Der Eine wird davon begeistert sein, es lieben dies zu betrachten und der Andere wird es nicht schön finden, zu banal; oder er wird gar Abscheu empfinden. Aber auch das alles sind Empfindung, und sind sie noch so negativ, sie machen auch das Leben aus. …und das soll festgehalten werden!
Foto: ich
Was ist nun aber, wenn Menschen aus dem Grund sagen, sie wollen sich von dir nicht mehr ins Bild nehmen lassen?
Da machen sie es eben nicht. Ich denke, keiner wird sich bei mir persönlich melden und sagen, „Ich oder wir hätte uns gern von dir fotografieren lassen, aber weil du NACKT vor der Kamera stehst, wollen wir das nicht mehr!“ Aus dem Grund kann ich nichts dazu sagen. Die einen wird es abschrecken, aus was für Gründen auch immer und die anderen finden es vielleicht gerade gut, dass ich eben auch auf der anderen Seite der Kamera zu finden bin. Ich dies nicht nur anderen suggeriere, dass sie sich fotografieren lassen sollen, sondern es auch selber mache. Raus aus der Komfortzone! Sich zeigen. Kreativ sein.
Bin ich Fotogen?
Jeder Mensch ist fotogen! Somit auch ich. Wenn man es allerdings aus meiner Sicht richtig betrachtet, dann ist das mit dem Wort „fotogen“ sehr einschränkend, wenn nicht gar diskriminierend. Dem Wort, jedenfalls der Bedeutung nach, wie es in unserer Gesellschaft verstanden wird, dürften dann nur bestimmte Menschen vor die Linse. Zumindest würden nur diese akzeptiert werden, die das Gen haben und das finde ich furchtbar. Genau aus dem Grund gibt es viele Menschen, die sich nicht fotografieren lassen wollen, weil sie sich vergleichen und dann zu „hässlich“, sprich unfotogen finden. Außerdem wäre es paradox und würde mir selbst widersprechen, wenn ich mich nicht fotogen finde, da ich immer wieder sage, jeder kann vor meiner Linse stehen, denn jeder hat etwas Schönes, man muss es nur finden. Vielleicht ist es das Gen was man finden muss, wie so ein Forscher. Aus dem Grund bin ich auch der Fotonaut. Ich forsche, wie ein Kosmonaut, nur eben in den Galaxien der Fotografie.
Ich habe hin und wieder mal das Thema, sich selber vor die Kamera zu stellen, mit anderen Fotografen*inen besprochen. Sie tun sich meist schwer selber vor der Kamera zu stehen (hierbei geht es nur um ein Portrait!), weil sie sich nicht als fotogen sehen. Diese Aussage finde ich spannend, da sie sich ja dadurch selber in ein Raster setzen, gesellschaftlich nicht vor die Kamera zu dürfen. Was sich letztendlich auch in ihrer Bilderwelt widerspiegelt, dass sie meist gutaussehende, junge, gesellschaftskonforme Menschen ins Bild nehmen. Und das entspricht letztendlich irgendwie ihrem Ideal eines Menschen. Wiederrum aber von sich zu behaupten, offen jedem Menschen gegenüber zu sein und sie zu akzeptieren wie sie sind; da entsteht für mich ein kleines Paradoxon. 😉 Aber vielleicht vermische ich hier auch gerade etwas 😉
Nun soll es für Euch endlich ein paar Bilder zu sehen
geben... Aber es bleibt nicht aus, das es immer wieder mal einen Text zu den einzelnen Bildern gibt.
*Peter und die Perle*
Hier seht ihr ein paar Bilder von mir, als mich bei meinem besuch in Hamburg Vivien ins Bild
nahm.
Fotos: Ich
*Die Ruhe vor dem Sturm*
...welcher Sturm? ;)
Ja...Männer nackt will keiner sehen und gleich gar nicht den, der sonst hinter der Kamera steht! ...?
Film musste voll werden, damit er entwickelt werden konnte. Also raus aus der Komfortzone, erahnen wie was aussehen könnte im Bild und ab vor die Kamera. Alles mit Selbstauslöser gemacht. Also 10
Sekunden Zeit gehabt,
den Selbstauslöser an der Pentacon Six TL zu bestätigen und sich in Pose bringen ;)
Ich liebe es, warten zu müssen was hier und überhaupt grundsätzlich bei analogen Bildern zu sehen ist. Ob alles geklappt hat, wie man es sich vorgestellt hatte :)
Foto: Ich, Analoges Mittelformat Gedöns: Pentacon Six TL, Rollei RPX400
*Ein Tässchen in Ehren, kann man nicht verwehren*
Ich lasse mich durch nichts und niemanden abringen, mein Tässchen Kaffee zu trinke! Egal was komme...
Fotos: Matthias Naumann
Ein Traum wurde wahr!
Wie oft hatte ich Bilder vor mir, die einen ganz eigenen Stil hatten. Sie waren nicht in Farbe, sondern immer in schwarz-weiß und hatten einen sehr komischen, aber interessanten Unschärfeverlauf und Ränder, die ausgefranzt/verschwommen wirkten. Dadurch erschienen sie meist etwas düster und bekamen eine leichte Melancholie. Ich konnte stundenlang in solche Bilder versinken. Da war es egal ob Landschaften zu sehen waren oder Menschen im Portrait oder als Akt. Obwohl ich sagen muss, Portraits fand ich immer interessanter. Und so kam es, das in mir ein Wunsch entstand: Irgendwann wollte ich einmal ein Bild in solcher Art von mir selbst in den Händen halten. Und so kam es dann…
*Ich bei Bildermachen...*
Fotos: Christoph Richter
*Episoden einer Liebe*
Fotos: Matthias Naumann
*Der Schrei*
Fotos: Ich
Fotos: Kathy Noir
*Eine kleine Geschichte über die Nähe*
Ein Projekt über … Zuneigung. Leidenschaft. Vertrauen. Offenheit. Melancholie. Respekt. Liebe.
Fotos: Ich
*Auf der Suche...*
…nach meinem Vogel. Hat nicht jeder ein bisschen Vogel ;-)
Fotos: Matthias Naumann
*Holy Mother*
Fotos: Ich
Hier eine paar Worte von Julia…
Besonders mag ich die Serien mit Peter zusammen. Er fragte mich, ob ich es mir vorstellen könnte, dass er mit aufs Bild kommt. Das hätte ich sicher nicht mit jedem Fotografen gemacht. Aber das Vertrauen war da und somit hatte ich keinerlei Bedenken zu dieser Idee. Ich danke dir, dass wir das zusammen verwirklichen konnten. Für mich war es eine besondere Erfahrung.
Soo…das bin ich. Ich, der Peter, alias der Fotonaut. Mit einer meiner alten Faltenbalgkameras in der Hand. Das Drumherum, das ist die fahrbare Photokabine des Grafen und der Gräfin von Tesla und dieses Bild wurde natürlich mit dem Teslamaten aufgenommen.
Auch in mir steckt ein kleiner Teufel. Vielleicht ein Fototeufel?!
Obwohl…es hat auch was von der Biene Maja. Einer knarzigen Biene!